Heute morgen weckte mich Sylvain ganz aufgeregt: "Ein Wal!"
Tatsächlich war am Horizont ein Wal zu sehen, der uns seine Flosse zeigte und uns zum Abschied eine Wasserfontäne in die Höhe spie.
Besser kann ein Morgen nicht anfangen.
So ruhig wie der Wind gestern war, um so unruhiger ist es heute. Sehr starker Seegang, 2m Welle bei 6bft, Böen bis 7, dafür aber Sonnenschein und blauer Himmel. Sicherheitshalber haben wir das 2. Reff ins Großsegel gemacht und die Genua zur Hälfte eingerollt. Seitdem schneidet sich die Compagnon elegant mit bis zu 6 Knoten durch die Welle.
An Nachmittag haben wir die Windsteueranlage repariert. Eine Rolle war gerissen und wir mussten mit Kabelbindern improvisieren. Es scheint nun zu halten, Mister Vee steuert uns nun wieder gekonnt durch die Welle.
Wir wurden oft gefragt, was wir die ganzen Tage lang machen, ob es nicht langweilig ist. Nein, Langeweile gab es bisher nie. Es gibt immer was zu tun.
Wir wollten heute zum Beispiel die Angeln auswerfen, doch irgendwie haben wir uns beim Zusammenbinden der Köder, die komplette 100m lange Angelschnurr verheddert. Wir haben über eine Stunde lang gebraucht um das Chaos zu beseitigen. Als wir endlich die Köder an zwei langen Seilen Backbord und Steuerbord ausgelegt haben, waren nur die Seemöven an den Ködern interessiert und später fanden sich die beiden Köder so toll, dass sie selbst angebissen haben. Zur Folge: eine weitere Stunde Kabelsalat beseitigen...
Zum Abendessen gab es heute Filetsteak mit Salat. Sehr sehr lecker, auch wenn sich die Zubereitung als recht schwierig erwiesen hat. Das Essen lag überall, nur nicht auf den Tellern.
Jetzt gerade sitze ich bei meiner Wache im Cockpit und bestaune den Sternenhimmel, den man so wohl nur auf dem Meer sehen kann.
Wir haben bis morgen früh 400 Seemeilen geschafft, liegen mit unseren 100sm/Tag ganz gut im Soll, obwohl wir bisher nur gegen den Wind kreutzen mussten. Noch knapp 1800sm bis zu den Azoren! Rock'n Roll!
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